Historisch-Technisches Museum Peenemünde
Das Historisch-Technische Museum Peenemünde bewahrt, erforscht und vermittelt, wer in Peenemünde arbeitete, wie die Menschen lebten und warum hier enorm aufwendige Waffenprojekte durchgeführt wurden. Es hat seinen Sitz im ehemaligen Kraftwerk, dem letzten noch komplett vorhandenen Großgebäude der Versuchsstellen, und liegt eingebettet in eine 25 Quadratkilometer große Landschaft, in der Hunderte von Boden- und Baudenkmalen die Geschichte authentisch bezeugen. Die Denkmallandschaft und die Funde daraus sind das Alleinstellungsmerkmal des Museums und die Grundlage seiner Erkenntnisse.
Historisch-Technisches Museum Peenemünde / Kienzle, Lorenz
Die Ruinen von Peenemünde
25,00 €*
Vom Werden und Vergehen einer Rüstungslandschaft
Die Versuchsstellen Peenemünde, in denen Heer und Luftwaffe
im Zweiten Weltkrieg unbemannte Fernwaffen mit
neuartigen Antrieben zur Einsatzreife brachten, waren eine
Großforschungseinrichtung mit Labor- und Bürogebäuden,
Werkstätten, Fertigungsanlagen, Schienennetz, Straßen,
Häfen, Flugplatz, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Siedlungen
und Lagern. Nachdem die Wehrmacht Peenemünde
zum Kriegsende aufgegeben hatte, besetzte die Rote Armee
die Anlagen und nutzte sie kurzzeitig weiter; ein Großteil
der verbliebenen Einrichtungen wurde gesprengt. Was noch
brauchbar war, wurde zum Neuaufbau zerstörter Orte in der
Region verwendet, der Rest verschwand im Grünen.Der Ausstellungsbegleitband präsentiert 47 großformatige
Bilder des Fotografen Lorenz Kienzle, der den Zustand
der Ruinenlandschaft von Peenemünde 2018/19 und 2022
festgehalten hat. Ihnen stehen historische Fotos aus der Zeit
vom Bau und Betrieb der Anlagen gegenüber, ergänzt um Abbildungen
von Objekten – sowohl bauliche Relikte als auch
Bodenfunde aus der Umgebung dieser Anlagen, wie technische
Geräte, Werkzeuge und Alltagsgegenstände. Die Kombination
dieser Exponate weist auf den Wert der historischen
Landschaft Peenemündes für das Verständnis der Geschichte
des 20. Jahrhunderts hin und macht das Leben der tausenden
Menschen sichtbar, die hier arbeiteten – viele von ihnen unter
Zwang und unmenschlichen Bedingungen.