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Literaturdiskurs
/ Argonautenschiff 31/2023-24

Jahrbuch der Anna Seghers Gesellschaft Berlin und Mainz e.V.

Im Juni 2024 erscheint die 31. Ausgabe des Jahrbuchs Argonautenschiff , das von der 1991 gegründeten Anna-Seghers-Gesellschaft herausgegeben wird. Die Auseinandersetzung mit der Exilliteratur und Anna Seghers steht dieses Mal im Mittelpunkt des Jahrbuchs, in dem Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Generationen verschiedenen Aspekten der Thematik nachgehen. Die um das Jahr 1930 geborenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben mit ihren Forschungen zur Exilliteratur und im Speziellen zu Anna Seghers die Grundlagen der frühen DDR-Germanistik gelegt. Für die in den 1950er-Jahren Geborenen wurde dieser neue Blick dann wesentlich für ihr weiter ausdifferenziertes Bild zur Exilliteratur. Jüngere Generationen setzen neue Schwerpunkte, die sich teilweise aus den aktuellen Themen der Zeit ergeben (z.B. Feminismus, Gender, Umgang mit Kolonialismus, mediale Vermittlung).Wie immer in den Jahrbüchern spielt die Verleihung des Anna Seghers-Preises eine wichtige Rolle. Da das Jahrbuch dieses Mal als Doppelnummer erscheint, sind gleich vier Preisverleihungen aufgenommen. 2022 ging der Preis an die Schweizer Schriftstellerin Yael Inokai und an die chilenische Autorin Alia Trabucco Zerán. 2023 wurde mit der Preisverleihung an Makenzy Orcel erstmals ein haitianischer französischsprachiger Schriftsteller ausgezeichnet. Erstmals erhielt mit Bonn Park zudem ein Theaterautor den Anna Seghers-Preis.

30,00 €*
Hier lang

Unverlangte Poetikvorlesung

Ein Mann verliert sein Bewusstsein, ohne dass sein Körper dadurch beeinträchtigt wird. Der Körper trägt ihn durch die Stadt und über die Stadt hinaus. Als der Mann nach vier Stunden wieder zu sich kommt, sieht er seinen Körper immer noch gehen. Was macht einer mit dieser Erfahrung? Er schreibt seinen ersten Roman.Kurzweilig, ironisch und selbstironisch führt dieses Buch ins Gestrüpp der Recherchen. In Bogotá trifft der Autor auf einen Ex-Guerillero, der zu achtzig Prozent im Untergrund lebt. Leider ist ein Brief abgefangen worden, der ihn vor dem Treffen hätte warnen sollen. Für eine Oper über den NSKriegsverbrecher Alois Brunner lernt er Serge und Beate Klarsfeld kennen. In Kosovo fragt ihn während einer Fußball-Europameisterschaft Albin Kurti, der heutige Ministerpräsident, per E-Mail: »Who will win the game tonight???« Noch dazu erfahren wir, wie leicht es ist, symbolischen Widerstand auszuhebeln – durch aufgenötigtes Händeschütteln. Die Hand fühlt sich, wie Hammerthaler bezeugt, warm und fleischig an. Es ist die Hand des chinesischen Präsidenten Xi Jinping.In Hier lang erzählt Ralph Hammerthaler von Geschichten hinter den Geschichten, wie er sie in Romanen, Stücken und Opern umgesetzt hat. In vier eingebildeten Vorträgen folgt die Unverlangte Poetikvorlesung der Spur eines literarischen Lebens. Gleichzeitig lässt sie erkennen, warum Hammerthaler schreibt, wie er schreibt.

20,00 €*
Ein fertiges Buch ist ein Argument

Brigitte Reimann und Günter de Bruyn in Briefen

Im März 1965 begegneten sich die Schriftstellerin Brigitte Reimann und der Schriftsteller Günter de Bruyn zum ersten Mal. In Reimanns Tagebuch findet sich dazu die Notiz: »Lernte Günter de Bruyn kennen, der mir einen vorzüglichen Eindruck machte.« Wie es danach weiterging, davon war bislang nur aus den Aufzeichnungen der Schriftstellerin zu erfahren: Es gab zufällige wie geplante Treffen, und die beiden schrieben sich hin und wieder Briefe.Günter de Bruyn hat weder in seinen autobiografischen Texten noch in anderer Weise diese Bekanntschaft jemals öffentlich erwähnt. In seinem Nachlass fanden sich jedoch Briefe an Brigitte Reimann und sie betreffende Tagebucheintragungen – Dokumente eines intensiven Austausches unter Kollegen, in denen Persönliches ebenso thematisiert wurde wie Probleme bei Verbandstreffen und Schriftstellerkongressen. Im Zentrum aber standen die literarische Produktivität des jeweils anderen sowie eine respektvolle Anteilnahme füreinander.Mit der Publikation werden erstmals sämtliche bislang aufgefundenen Briefe und Postkarten zwischen Brigitte Reimann und Günter de Bruyn veröffentlicht und von Carola Wiemers literatur- und zeithistorisch verortet.Brigitte Reimann (1933–1973) wurde nach kurzzeitiger Tätigkeit als Lehrerin freie Schriftstellerin. Zunächst dem »Bitterfelder Weg« und dem sozialistischen Realismus verpflichtet, änderten sich ihre politische Haltung und ihr literarischer Anspruch. Ihr wichtigstes Werk ist das postum 1974 veröffentlichte Romanfragment Franziska Linkerhand. Große Publikumsresonanz erzielte die Veröffentlichung ihrer Tagebücher.Günter de Bruyn (1926–2020) war nach Tätigkeit als Bibliothekar und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Bibliothekswesen der DDR seit 1961 freiberuflicher Schriftsteller. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören die Romane Buridans Esel (1968) und Neue Herrlichkeit (1984) sowie die autobiografischen Bände Zwischenbilanz. Eine Jugend in Berlin (1992) und Vierzig Jahre. Ein Lebensbericht (1996). Postum erschien 2021 bei S. Fischer Die neue Undine.

20,00 €*
Bergengrueniana VI

Im Auftrag der Werner Bergengruen-Gesellschaft hg. von Eckhard Lange

Die sechste Ausgabe der Bergengrueniana setzt den Teilabdruck des ungekürzten Compendium Bergengruenianum fort. Diese Prosa aus dem Nachlass hat Bergengruen die Zuschreibung eines glänzenden Aphoristikers und hoch-intellektuellen Essayisten eingetragen. Günter Scholdt greift in einer repräsentativen Auswahl die Hauptthemen und -motive von Bergengruens Lyrik auf und ermuntert dazu, dessen Gedichte (wieder) zu lesen. Das „Schatzhaus der Symbolik“, das in ihnen und auch in den Novellen und Romanen versteckt ist, öffnet Katja Bergmann. Eckhard Lange geht auf Bergengruens Verhältnis zum Reisen ein. Und Bernhard Stalla führt in das Jahr 1931 zurück, in dem Bergengruen eine erfolgreiche Lesetour in seiner Heimatstadt Riga absolvierte. Dokumentiert wird auch die Verleihung des Werner-Bergengruen-Preises an Michael Maar. Franziska Augstein verbindet in ihrer Laudatio einen Exkurs über deutsche Sprachgeschichte mit der Maßstäbe setzenden Stilkunde des Essayisten Maar.

25,00 €*
/ / Gerhart Hauptmann und die Natur

Schriften der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft und Gerhart-Hauptmann-Häuser II

Natur spielt eine wichtige Rolle in den Werken Gerhart Hauptmanns, der die Werke Walt Whitmans, Ralph Waldo Emersons und besonders Henry David Thoreaus Walden intensiv studierte. Er war also mit den Referenztexten des angelsächsischen „Nature Writing“ seiner Zeit bestens vertraut. In der Wahl seiner Wohnorte findet sich der Gegensatz Dorf oder gar unberührte Natur gegenüber dem Stadtleben reflektiert. Hauptmann zog Erkner Moabit vor und lebte auf dem Wiesenstein im Riesengebirge und in der dörflichen Umgebung in Kloster auf Hiddensee, abgeschieden vom Großstadt-Rummel. Der Band versammelt die Beiträge einer internationalen Tagung, die danach fragte, welche Bedeutung die Natur im und für das Werk Hauptmanns in einer Zeit rasch voranschreitender, aber noch nicht als für den Menschen existenziell bedrohlich empfundener Industrialisierung hatte. Mit Blick auf einzelne Werke Hauptmanns (u. a. Der Bogen des Odysseus, Griselda, Die Ratten, Vor Sonnenaufgang, Bahnwärter Thiel) wird die Widerspiegelung der Natur im Werk und Denken und in den theoretischen Überlegungen Gerhart Hauptmanns diskutiert.

30,00 €*
Karl Wolfskehl

Eure Sprache ist auch meine. Gedichte aus dem italienischen Exil

Bibliotheca Fraengeriana, Bd. V

In seinem Gedichtzyklus Die Stimme spricht (1934/36), der im schweizerischen und italienischen Exil entstand, verarbeitete Karl Wolfskehl (1869–1948) nicht nur das persönliche Schicksal der Emigration, sondern begegnete auch der Anfechtung jüdischer Identität durch den Nationalsozialismus. Der Zyklus ist als Zwiegespräch mit einer göttlichen Stimme gestaltet, in dem das lyrische Ich zunächst den Verlust der Heimat beklagt, ehe es in diesem Verlust das Schicksal der Juden als wanderndes und leidgeprüftes Volk gespiegelt sieht und neues Vertrauen zu Gott schöpft. Der aufgrund seiner vielfältigen Bezüge zur jüdisch-mosaischen Religion, zum germanischen Altertum und zur römischchristlichen Antike bildungsgesättigte und poetisch dichte Zyklus wird hier in einer kommentierten Ausgabe vorgestellt.

22,00 €*
Stephan Hermlin

Entlang eines Dichters

„Die Regale der Buchhandlungen zucken bei Hermlin mit den Schultern, kühl, nüchtern: Nichts von ihm ist auf den Märkten gegenwärtig. Aber man stößt überall auf den Namen, wo deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts zur Rede steht. Biografien und Autobiografien, Briefbände und Tagebücher aus der DDR: Er ist über Jahrzehnte hin Bezugsperson. Viele Essaybände und Zeitgeschichtswerke über ostdeutsche Literatur kommen ohne ihn nicht aus.“Stephan Hermlin (1915–1997) war einer der bedeutendsten Schriftsteller der DDR. Als Jugendlicher hätte er wohl auch Klosterschüler werden können, wurde aber Jungkommunist. Er hätte als Dichter früh zu Ernst Jünger finden können, den er zeitlebens für einen Großen hielt, aber er fand zu Thälmanns Partei. Der Gedanke der Selbstverbesserung wich dem besseren Gedanken: die Welt zu ändern. Hans-Dieter Schütt wendet sich in seinem biografischen Essay einem Charakter zu, dessen Leben auf bewegende Weise den Aufschwung wie das Scheitern eines politischen Systems widerspiegelt. Hermlin – Lyriker, Erzähler und Übersetzer – lebte einen Widerspruch: zwischen geistigem Adel und der Bereitschaft zu soldatischer Fügung. Ein linker Aristokrat, der sich mit Selbststilisierung schützte – und angreifbar machte. Der Schriftsteller, der 1976 die folgenreiche Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns initiierte, bewahrte Form, wo die politischen Vergröberungen zunahmen. Als er 1978 auf dem Schriftstellerkongress betonte, ein „spätbürgerlicher Schriftsteller“ zu sein, war dies der rhetorische Höhepunkt einer stetig gewachsenen inneren Entfernung von der eigenen Truppe. Hermlin: ein großer Dichter, von seiner Zeit so erhoben wie versehrt, im einfühlsamen, fragenden Porträt. 

25,00 €*
Sinn und Unheil

Zur Ästhetik des Schmerzes

Quintessenzen

„Was macht der Schmerz aus uns? Wie wurde und wird ihm heute begegnet? Und welches Gesellschaftsbild zeigt sich am gegenwärtigen Umgang mit ihm? Wie diese Fragen dokumentieren, ist Schmerz mehr als ein körperliches Symptom. Er stellt eine umfassende intellektuelle Herausforderung dar, eine Feuerprobe für das Über- und das Zusammenleben.“Nach Wörterbuchdefinition ist Schmerz zum einen eine durch Krankheit oder Verletzung ausgelöste unangenehme körperliche Empfindung und zum anderen eine seelische Bedrückung. Der Schmerz greift in unseren Alltag ein, entscheidet über Qualität und Endlichkeit des Lebens und wirft seit Jahrtausenden fundamentale Fragen über Glück und Sinn auf. Auch angesichts des medizinischen Fortschritts ist Schmerz für viele PatientInnen alltägliche Realität und bleibt somit eine rätselhafte wie destruktive Macht. Wurde er lange als physisches bzw. neuronales Geschehen betrachtet, ist heute bekannt, dass er universelle Vorgänge abbildet, die seelische und körperliche Erfahrungen einbeziehen. Welchen Niederschlag diese in Literatur, Musik, bildender Kunst und Film gefunden haben bzw. finden und wie diese Darstellungen auf den Umgang mit dem Phänomen Schmerz rückwirken, dies untersucht Björn Hayer in seinem Essay – und er stellt fest, dass man Schmerz lesen, seine Zeichen verstehen und im besten Falle übersetzen muss: „Gemälde, Texte, Partituren können dem Zweck dienen, das mit dem Leiden verbundene Begriffslose besser zu fassen und dadurch zu verarbeiten.“Mit Sinn und Unheil startet die Reihe Quintessenzen, die sich wesentlichen Fragen nach den Bedingungen des Menschseins widmet und gleichermaßen das Zusammenspiel von Mensch und Umwelt in den Blick nimmt. 

20,00 €*
Argonautenschiff 30/2022

Jahrbuch der Anna Seghers Gesellschaft Berlin und Mainz e.V.

Im November 2022 wird die 30. Ausgabe des Jahrbuchs Argonautenschiff erscheinen, das von der 1991 gegründeten Anna-Seghers-Gesellschaft herausgegeben wird. Vor diesem Hintergrund liegt der Schwerpunkt des Bandes auf Beiträgen, die zu diesem 30. Geburtstag geschrieben wurden. In persönlichen Rückblicken wird an Ereignisse und Personen erinnert, die in dieser Zeit für die Arbeit der Gesellschaft prägend waren. In diesem Kontext ist auch der Sohn von Anna Seghers zu nennen, Pierre Radvanyi, der im Dezember des letzten Jahres im 96. Lebensjahr verstorben ist. In mehreren Nachrufen wird sein Einsatz für das Werk seiner Mutter, aber auch seine berufliche Tätigkeit als bedeutender Physiker gewürdigt. In der Rubrik ‚Seghers-Studien‘ legt die Redaktion des Argonautenschiffs diesmal einen Schwerpunkt auf Texte, die das Thema Karibik behandeln, das Anna Seghers seit ihrem Exil in Mexiko (1941–1947) intensiv beschäftigte. Wie immer in den Jahrbüchern spielt die Verleihung des Anna Seghers-Preises eine wichtige Rolle. Im letzten Jahr ging der zweigeteilte Preis an die bolivianische Autorin Magela Baudoin und den Leipziger Francis Nenik. Dokumentiert werden sowohl die Reden der Jurorinnen als auch die Dankesreden der Preisträgerin und des Preisträgers.

30,00 €*
/ / Swinburne

Deutsch von Rudolf Borchardt, zweisprachige Ausgabe, herausgegeben von Friedmar Apel, durchgesehen und erweitert von Ulrich Ott

Schriften der Rudolf-Borchardt- Gesellschaft, Band 17

Eine Ballade vom Traumland Ich barg mein Herz in ein Nest von Rosen,       Weit fort vom Sonnigen, tief beiseit,Weicher als los in den Schnee, den losen,       Unter den Rosen hielt ichs verschneit.       Wie mags nicht schlafen? Wie starrts noch weit,Da nicht Blüte noch Blatt durch den Baum sich regt?       Was rüttelt sich Schlummer und schüttelt sein Kleid?Nur weil ein Vogel von fern wo schlägt.…Der englische Dichter Algernon Charles Swinburne (1837–1909) ist einer der umstrittensten und zugleich wirkungsreichsten Autoren des viktorianischen Zeitalters. Seine Gedichte und Dramen stehen einerseits in spätromantischen Traditionen und sind andererseits durch ein pathetisches Bild der Antike geprägt. Hinzu kommt die ekstatische Erotik in vielen seiner Texte.Rudolf Borchardt hat sich lebenslang mit Swinburne beschäftigt. Seine 1919 zuerst erschienene Übersetzung ausgewählter Dichtungen Swinburnes ist auch als Gegenentwurf zu Stefan Georges Übertragungen aus dem Jahr 1905 zu verstehen.Friedmar Apel hat 1990 mit seiner zweisprachigen Edition von Borchardts Swinburne-Übersetzungen die Schriftenreihe der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft eröffnet. Der seit vielen Jahren vergriffene Band wird in dieser Neuausgabe wieder zugänglich gemacht. Ulrich Ott hat die Texte durchgesehen und um die in Borchardts Nachlass erhaltenen weiteren Swinburne-Übersetzungen erweitert. Erstmals sind damit alle von Borchardt übersetzten Dichtungen Swinburnes in einer zweisprachigen Edition verfügbar. Die Buchinformation zum Download

22,00 €*
/ An des Abgrunds schmalem Saume

Gedichte, Erzählungen und Essays, herausgegeben von Ralf Georg Czapla

BIBLIOTHECA FRAENGERIANA, Bd. VII

Vom hoffenden Leben ... Nichts ist auf Erden verloren,Was wir dem Leben getan,Darum sind wir geboren,Dass wir auf unserer BahnDienen dem hoffenden LebenZu des Gestirnes Ruhm,Das uns zu Lehen gegeben,Doch nicht zu Eigentum.Er wuchs auf im Milieu des Volksvereins für das katholische Deutschland, korrespondierte mit Stefan Zweig und Thomas Mann und begrüßte die italienische Königin Elena an seinem Krankenbett. Heute ist Hans Leifhelm, dessen Gedichte noch in den 1960er-Jahren in zahlreichen Lyrikanthologien zu finden waren, nahezu vergessen. Unsere Ausgabe, die anlässlich seines 75. Todestages erscheint, bietet mit unbekannten Gedichten, Erzählungen und Essays, die unter Pseudonym erschienen oder bislang unentdeckt im Nachlass lagen, die Möglichkeit, Leifhelm in der Breite seines literarischen Schaffens wiederzuentdecken. Sie stellt den  begabten Naturlyriker, der Naturbetrachtung und Naturempfinden mit ökologischer  Verantwortung verband, ebenso vor wie den urteilssicheren Nationalökonom, der im wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt wichtige Voraussetzungen für die Lösung der sozialen Frage erblickte; sie würdigt den durch Übersetzungen moderner Autoren als Vermittler  zwischen Deutschland und Italien hervorgetretenen Sprachkünstler ebenso wie den Wegbereiter einer modernen Berufsberatung. Der Konflikt mit dem Vater, die Repressalien der Nationalsozialisten, das Ausweichen zunächst in die Steiermark, dann nach Italien, der Tod seiner ersten Frau im KZ Ravensbrück und der langjährige Kampf gegen eine schließlich tödliche  Krankheit markieren die Abgründe, an denen Hans Leifhelm entlangschrieb. Die Buchinformation zum Download

30,00 €*
Paul Heyse: Das Goethe-Haus in Weimar

Herausgegeben und mit Nachwort versehen von Ralf Georg Czapla

Bibliotheca Fraengeriana, Bd. VI

Seit Mitte der 1880er-Jahre stand der Schriftsteller Paul Heyse (1830–1914) in der Kritik: Der einstige Liebling der deutschen Leser galt der jungen Generation der Naturalisten als weltfremd, wirklichkeitsfern und verlogen. Mit seinem Gedicht auf Goethes Haus am Frauenplan, das 1886 zum Nationalmuseum erhoben worden war, antwortete Heyse seinen Widersachern, die weder vor seiner Person und seinem Werk noch vor seiner jüdischen Herkunft haltmachten. Zeigt sich das Gedicht in seiner Struktur antiken Modellen verpflichtet, so evoziert seine Sprache in Anspielungen und Zitaten eine Vielzahl von Dichtern, die Heyse als mustergültig empfand. Mit dem Bekenntnis zum zeitlos Schönen und Erhabenen formiert sich Das Goethe-Haus in Weimar schließlich zum antinaturalistischen Programmgedicht. Seit seiner Erstveröffentlichung im Goethe-Jahrbuch 1888 erlebte der Text zahlreiche Neuauflagen. Heyses Handschrift aber geriet darüber in Vergessenheit. Als Dokument eines Prozesses dichterischer Selbstvergewisserung und Selbstbehauptung erscheint sie hier erstmals in einer kommentierten Faksimile-Ausgabe.Die Buchinformation zum Download

15,00 €*
Sigrid Damm

Gespräche und Texte über Werk und Weggefährten

Der Literaturhistoriker Karl Otto Conrady urteilte einmal über das OEuvre von Sigrid Damm: „Ein imponierendes Werk. Es besticht durch seine literarische Kunst, die Fernes ins Gegenwärtige holt, neue Sichten öffnet, Übersehenes entdeckt, Erkenntniszugewinn vermittelt und zu alldem anhaltendes Lesevergnügen beschert.“ Leben und Werk der viel gelesenen und mit zahlreichen Preisen (u. a. Feuchtwanger-, Mörike-, Fontane-, Thüringer Literaturund Weimar-Preis) ausgezeichneten Schriftstellerin werden in fünf Gesprächen plastisch, die Ulrich Kaufmann mit der Autorin zwischen 1998 und 2021 geführt hat. Der Band wirft einen Blick auf ihr Frühwerk, lesenswerte Betrachtungen zur DDR-Literatur, und ist zugleich ein Sigrid-Damm-Lesebuch. Er enthält heute vergessene bzw. nur schwer zugängliche Texte über Kollegen, Freunde und bildende Künstler. Zahlreiche Fotos, von denen hier etliche zum ersten Mal veröffentlicht werden, geben Einblick in ein bemerkenswertes Leben, das im thüringischen Gotha begann und über Studium der Germanistik und Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Promotion sowie Mitarbeit im Ministerium für Kultur der DDR bis zu einer mittlerweile mehr als vierzigjährigen Tätigkeit als freiberufliche Schriftstellerin und Herausgeberin reicht.

26,00 €*
Argonautenschiff 29/2021

Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e.V.

Das Argonautenschiff 2021, das 29. Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft, widmet sich dem Thema Anna Seghers und der Schriftstellerverband der DDR. Von 1952 bis 1978 war Anna Seghers Vorsitzende des Schriftstellerverbandes. Diesen Spuren ihrer Tätigkeit wird in den Beiträgen des Jahrbuches, unter anderem von Christel Berger, Achim Roscher und Ulrich Kaufmann, ebenso nachgegangen wie den unterschiedlichen Ausrichtungen des Verbandes selbst. Daneben enthält das Jahrbuch die Reden von Ivna Žic und Hernán Ronsino, die im Jahr 2020 den Anna Seghers-Preis erhalten haben.

25,00 €*
/ / Günter de Bruyn – Schreibwelten

Zwischen märkischer Kulturgeschichte und deutscher Gegenwart

Die Autorschaft von Günter de Bruyn (1926–2020) erstreckt sich über sechs Jahrzehnte und umfasst Romane und Erzählungen, kulturhistorische Essays und Chroniken, Biografien und autobiografische Schriften. In seinem Werk gehen Historie und Fiktion, Geschichte und Gegenwart, Eigenes und fremdes vielfältige schöpferische Verbindungen ein und bilden besondere Schreibwelten. Diesen widmete das Kleist-Museum, Frankfurt (Oder) 2021 ein Ausstellungs- und Tagungsprojekt und präsentiert zu Günter de Bruyns 95. Geburtstag mit diesem Band aktuelle Perspektiven auf Themen und Strukturen seines Werkes, seine Poetik sowie die Rezeption des Autors im europäischen Ausland. Ein Schwerpunkt des Bandes liegt auf de Bruyns märkischem Schreiben. Über die gesamte Dauer seines Schriftstellerlebens ließ de Bruyn die Landschaft, Kultur, Literatur und Geschichte der Mark Brandenburg erzählerisch prominent in Erscheinung treten. Die Fokussierung auf de Bruyns Schreibwelten eröffnet einen neuen Blick. Dieser profitiert von einem reichen Materialfundus: Erstmals konnten seine Recherche- und Arbeitsmaterialien genutzt und im Bild dokumentiert werden.Die Buchinformation zum Download.

28,00 €*
Rudolf Borchardts europäische Briefnetzwerke

Schriften der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft, 16

Rudolf Borchardt (1877–1945) ist neben Thomas Mann, Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke einer der großen deutschsprachigen Briefschreiber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zunächst noch aus Deutschland und ab 1905 vor allem aus Italien spannt er mit seinen zahllosen Korrespondenzen ein filigranes Briefnetzwerk über ganz Europa, mit dessen Hilfe er sein Programm einer ‚schöpferischen Restauration‘ der abendländischen Kultur in einer Krisenepoche umzusetzen versucht. In dem Band werden Borchardts deutsche, italienische und englische Briefwechsel mit Dichterfreunden, Gelehrten und Verlegern erstmals im Überblick dargestellt. Daneben ist Borchardt ein großer Liebesbriefautor. Die Briefe an seine zweite Ehefrau Marie Luise Voigt sowie an die von ihm ebenso leidenschaftlich wie vergeblich geliebte und kunstvoll umworbene lesbische Bildhauerin Christa Winsloe werden eingehend untersucht. Mit dem Band wird daher dieses großartige Briefwerk zum ersten Mal umfassend erschlossen. Mit Beiträgen von Dieter Burdorf, Leonhard Herrmann, Kai Kauffmann, Alexander Kissler, Markus Neumann, Jörg Schuster, Peter Sprengel, Renate Stauf und Vivetta Vivarelli.

25,00 €*
/ Man lebt von einem Tag zum andern

Briefe 1935–1948

„Ich bin rein arisch, mein Stammbaum nimmt gar kein Ende. Es kotzt mich an, sowas sagen und schreiben zu müssen.“ (Irmgard Keun an Franz Hammer, 1935) Im Sommer 1935 erhält die Schriftstellerin Irmgard Keun (1905–1982), deren Romane von den Nationalsozialisten verboten worden sind, Post von einem unbekannten Kollegen. Franz Hammer (1908–1985) ist nach der Machtübernahme Hitlers verhaftet und anschließend zu Zwangsarbeit verpflichtet worden. Dennoch hat er – wie Irmgard Keun – das Schreiben nicht aufgegeben. Zwischen beiden entsteht rasch eine warmherzige Brieffreundschaft, die auch nicht abreißt, als sie sich entschließt, ins Exil zu gehen. Da Irmgard Keun kein Archiv hinterlassen und biografische Spuren verwischt hat, besitzt der Fund von zwanzig Briefen und Gegenbriefen im Literaturarchiv der Akademie der Künste, Berlin besonderes Gewicht. Die Autorin schildert, wie sie ihre illegale Publikationstätigkeit im „Dritten Reich“ organisiert und wie sie vergeblich versucht, zur Reichsschrifttumskammer zugelassen zu werden. Nach ihrer Flucht aus Deutschland berichtet Keun über die prekäre Existenz als Exilschriftstellerin. Weitere kürzlich aufgefundene Briefe, unter anderem an ihren Ehemann Johannes Tralow (1882–1968), stammen aus der Zeit von Keuns Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1940. In ständiger Gefahr, ins Konzentrationslager zu kommen, schlägt sie sich bis Kriegsende durch. In den Trümmern ihres Elternhauses beginnt sie, wieder für den Rundfunk zu schreiben. Die Buchinformation zum DownloadAuf die Spuren Irmgard Keuns in Berlin begibt sich Autor und Herausgeber Michael Bienert im vbb-Titel Das kunstseidene Berlin. Irmgard Keuns literarische Schauplätze (2020).

24,00 €*
/ / Aus dem Irrgarten der Literatur

Lyrisches, Prosaisches, Autobiographisches, Erlebtes und Erfundenes

Der Münchner Literat Otto Julius Bierbaum (1865–1910) ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Jahrhundertwende. Seine Bücher sind Bestseller, die in etlichen Auflagen erscheinen. Rastlos schreibt und publiziert er und durchquert dabei verschiedene Genres: Neben der Lyrik und seinen Romanen mischt Bierbaum sich mit Essays in die Literatur- und Kunstdebatten um die Moderne ein, engagiert sich für das Kabarett als Kunstform und überführt den Reisebericht ins automobile und touristische Zeitalter. Er gilt um 1900 als einer der wichtigsten deutschen Lyriker, sein Roman Stilpe zählt für einige Zeitgenossen zu den besten Romanen der Zeit, und die von ihm mitbegründete Zeitschrift Die Insel schreibt Literatur- und Buchkunstgeschichte. Mit zahllosen Künstlern seiner Zeit steht er im Austausch, setzt sich für das Werk Arnold Böcklins ein und fördert den jungen Rainer Maria Rilke, während Max Reger, Arnold Schönberg und Richard Strauss seine Gedichte vertonen. Die von Björn Weyand und Bernd Zegowitz sorgfältig edierte Auswahl aus Bierbaums Werken lädt dazu ein, diese literarische Schlüsselfigur der Jahrhundertwende wiederzuentdecken und sich mit Bierbaums Texten in eine Zeit zu begeben, die sich als Übergangszeit begreift und die gerade deshalb überaus vielgestaltig ist, weil sie nach neuen Formen sucht und diese erprobt. Ein Irrgarten, gelegentlich, in dem Bierbaum lustvoll umherwandelt und den er originell bereichert, immer getreu dem von ihm geprägten Motto: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“

28,00 €*
Bergengrueniana V

Im Auftrag der Werner Bergengruen-Gesellschaft herausgegeben von Eckhard Lange

Ein weniger bekannter Werner Bergengruen wird in dieser Ausgabe der Bergengrueniana beleuchtet: der Journalist und Publizist. Sabine Dumschat hat die Quellen aufgespürt, die in Archiven und Handschriftenabteilungen liegen und den jungen Berichterstatter für Pressedienste und die Baltischen Blätter zeigen, aber auch den bis ins Alter publizierenden Essayisten und Feuilletonisten. Streckenweise nahezu parallel zu lesen sind die Briefe Bergengruens an seine Frau und seine Eltern aus dem Jahr 1920, in denen sich der junge Schriftsteller auf der Suche nach einem Brotberuf auf schwankendem Boden bewegt, zwischen journalistischer „Zeilenschinderei“, bäuerlichen Siedlungsplänen und professioneller Philatelie balancierend. Bernhard Stalla liefert einen Reisebericht auf den Spuren des bereits etablierten Schriftstellers im heutigen Baltikum. Bergengrueniana V enthält zudem eine weitere Folge des ungekürzten Compendium Bergengruenianum und die Dokumentation der Verleihung des Werner-Bergengruen-Preises an den Schriftsteller Ingo Schulze (2019).

25,00 €*
/ Das kunstseidene Berlin

Irmgard Keuns literarische Schauplätze

Mit Romanen über junge, selbstbewusste Frauen, die in der Gesellschaft der Weimarer Republik ihren Weg suchen, machte Irmgard Keun im Berlin der Weltwirtschaftskrise Furore. Die Nationalsozialisten verboten ihre Bücher und vertrieben sie ins Exil. Heute zählt Das kunstseidene Mädchen zu den Klassikern der Berlin-Literatur. Mit großem Sprachwitz schildert der Roman die Odyssee der minderjährigen Doris durch Bars und Betten, Mietskasernen und Luxuswohnungen, Kinos und Bahnhofswartesäle. Das kunstseidene Berlin stellt erstmals alle Schauplätze mit Fotos, Adressen und Dokumenten vor. In den Blick kommen auch die Kindheitsorte Irmgard Keuns, die in Charlottenburg geboren wurde und in Wilmersdorf zur Schule ging, ehe die Familie nach Köln umzog. Erzählt wird, wie Keun 1931 in Berlin einen Verlag fand, wie sie sich 1933 in einen „nichtarischen“ Charité-Arzt verliebte und versuchte, als unerwünschte Autorin im nationalsozialistischen Deutschland zu überleben. Unbekannte Briefe und Dokumente aus Archiven beleuchten ihre damalige Schreibsituation und ihre Kontakte nach Ost-Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Entdeckungsreise auf den Spuren einer herausragenden Autorin der Moderne streift das Berlin der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, der NS-Zeit, der frühen DDR-Jahre – und verliert die Gegenwart nie aus dem Blick. DER FILM ZUM BUCH Das kunstseidene Berlin - Making Of Mit der Kamera begleitet Leon Buchholz den Autor Michael Bienert in den letzten Tagen vor der Drucklegung seines neuen Buches Das kunstseidene Berlin. Der Buchgestalter Ralph Gabriel und der Verleger André Förster sprechen über das Besondere der Buchreihe Literarische Schauplätze, in der bereits Bücher über Erich Kästner, Bertolt Brecht, Alfred Döblin und E. T. A. Hoffmann erschienen sind. 

25,00 €*
Argonautenschiff 28/2020

Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e.V.

Das 28. Argonautenschiff, Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft, ist dem Thema Begegnungen mit Anna Seghers gewidmet. Der Begriff „Begegnungen“ ist weit gefasst und reicht vom persönlichen Zusammentreffen mit der Schriftstellerin bis zu Begegnungen mit ihren Romanen, Erzählungen, aber auch Reden oder Briefen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie unterschiedliche Personen in verschiedenen kulturellen und politischen Kontexten auf Anna Seghers als Dichterin und Mensch sowie auf ihre Texte aufmerksam geworden sind – sei es durch die Vermittlung in der Schule, durch Verfilmungen ihrer Romane und Erzählungen, durch Hörspieladaptionen oder Gestaltungen und Bezugnahmen durch andere SchriftstellerInnen und KünstlerInnen. Beleuchtet wird außerdem, wie sich die Lektüreeindrücke im Laufe der Jahre oder Jahrzehnte verändert haben.

25,00 €*
/ Klartext: Bühne oder Feuer

Szenen, Gedichte, Prosa und Skizzen aus dem Nachlass

In Verbindung mit der Akademie der Künste herausgegeben von Kristin Schulz

„Als dem S. wieder mal der Stein den Berg runtergerollt war, sagte er laut: Jetzt ist aber Schluß mit der Scheiße, er vergrub den Stein in der Erde und wollte seiner Wege gehen. Wohin wußte er nicht.“ (Georg Seidel) Georg Seidel (1945–1990) ist noch immer ein Geheimtipp, obwohl er Anfang der 1990er-Jahre mit seinem Theaterstück Villa Jugend von der hymnischen Kritik gleich neben Heiner Müller platziert wurde. Der Band, der zu Ehren von Seidels 75. Geburtstag erscheint, versammelt zahlreiche unbekannte Texte aus dem Nachlass: autobiografische Notate, Programmatisches, Tagebucheinträge, Lyrik, Szenen und kurze Stücke sowie ein bisher ungespieltes Berlin-Stück, geschrieben 1987 anlässlich der bevorstehenden 750-Jahr-Feier der Stadt: ein grotesker Bilder- und Geschichtsbogen, gespannt über 200 Jahre, der den Fall der Mauer zwei Jahre vor dem tatsächlichen Ereignis vorwegnimmt. Geboren 1945 in Dessau, arbeitete Georg Seidel als gelernter Werkzeugmacher, ab 1968 als Bühnenarbeiter am Dessauer Theater. Die zugesagte Immatrikulation beim Leipziger Literaturinstitut Johannes R. Becher wurde zurückgezogen. Ab 1973 war er als Beleuchter tätig, ab 1975 am Deutschen Theater in Berlin, an dem er sieben Jahre später zum dramaturgischen Mitarbeiter aufstieg. Seit Ende 1987 schlug er sich als freischaffender Autor durch, bis er im Juni 1990 einem Krebsleiden erlag, ohne die erfolgreiche Uraufführung seines letzten Theaterstücks Villa Jugend am Berliner Ensemble noch mitzuerleben, für das er im selben Jahr postum den Mülheimer Dramatikerpreis erhielt.

20,00 €*
/ / Was vom Drama übrig bleibt

Aus der Theatersammlung des Kleist-Museums

Heinrich von Kleists Werke wurden und werden weltweit auf den Theaterbühnen gespielt. Doch was bleibt, wenn der letzte Vorhang gefallen ist? Und was erzählt das, was übrig bleibt? Das Kleist-Museum, Frankfurt (Oder), bewahrt die „Reste“ vieler Inszenierungen, zum Beispiel Bühnenmodelle, Figurinen, Kostüme, Requisiten, Strichfassungen, Plakate, Programmhefte, Kritiken, Szenenfotos. Aber auch immaterielle Hinterlassenschaften wie Erinnerungen von Beteiligten gehören dazu. Theatergeschichten aus 200 Jahren verbergen sich in den Tiefen des Archivs. Der Band versammelt Perspektiven von Theaterschaffenden und Wissenschaftlerinnen auf einzelne Objekte der Theatersammlung des Kleist-Museums. Außerdem enthält er Interviews mit den international arbeitenden Regisseuren Holk Freytag, Matthias Langhoff, Armin Petras und Claus Peymann sowie dem Bühnenbildner Martin Fischer.

20,00 €*
Schweigen und Sprache

Literarische Begegnungen mit Ernst Wiechert

Schriften der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft, 6

Schriftenreihe der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft, Band 7 Der ostpreußische Schriftsteller Ernst Wiechert (1887–1950) zählt zu den Klassikern der deutschen Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den Jahren ihrer Erstveröffentlichung wurden einige seiner Bücher zu Bestsellern. Seine Dichtungen, die auch zur Schullektüre gehörten, spielten im kulturellen Leben Deutschlands eine bedeutende Rolle und wurden, in zahlreiche Sprachen übersetzt, nicht nur im deutschen Sprachraum gelesen. Ernst Wiecherts Bücher vermögen auch heute noch Brücken zu bauen und dienen der Verständigung mit Menschen in Polen und Russland, wo die Erinnerung an frühe Lebensstationen des Dichters gepflegt wird. Die Artikel und Betrachtungen des Bandes beschreiben den über drei Jahrzehnte langen Weg des Autors und seine literarischen Begegnungen mit dem ostpreußischen Dichter. Diese Sammlung soll dazu anregen, sich selbst dem Werk des Dichters durch eigene Lektüre zuzuwenden.

25,00 €*
/ / Theodor Fontane, Gerhart Hauptmann und die vergessene Moderne

Schriften der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft und Gerhart-Hauptmann-Häuser, 1

Der Band versammelt die Beiträge einer Berliner Tagung, die sowohl Gerhart Hauptmann als auch Theodor Fontane als Kristallisationspunkte der Moderne in den Blick nahm. Interdisziplinär und international werden verschiedene Akteure und die sie bestimmenden Diskurse beleuchtet und die Frage diskutiert, ob diese Phase der Moderne als vergessene Moderne beschrieben werden kann. Theater- und literaturtheoretische Positionen kommen dabei genauso zur Sprache wie biografische und kulturgeschichtliche Fragestellungen. Die Beiträge nehmen sowohl einzelne Akteure wie Adalbert von Hanstein, Carl Sternheim, Carl Hauptmann, Richard Dehmel, Wilhelm Bölsche und Hermann Bahr in den Blick wie auch Institutionen und Periodika wie die Freie Bühne oder die Deutsche Rundschau und deren jeweilige Verortung im kulturhistorischen Gefüge. Ab diesem Band wird die Reihe des Gerhart-Hauptmann-Museums Erkner um zwei weitere Herausgeber – die Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft und die Gerhart-Hauptmann-Stiftung – ergänzt.

30,00 €*
/ Du mit Deiner frechen Schnauze

Renate Holland-Moritz - Anekdoten und Briefe

Schriftenreihe der DEFA-Stiftung

Renate Holland-Moritz (1935–2017) war als Filmkritikerin eine Legende. Seit 1956 Redakteurin des Satiremagazins Eulenspiegel, veröffentlichte sie hier neben Humoresken und Reportagen von 1960 bis zum 80. Lebensjahr ihre monatliche „Kino-Eule“. Schon früh hatte sie sich in den Kopf gesetzt, Journalistin zu werden, schmiss die Schule, volontierte bei Zeitungen und landete mit Anfang zwanzig beim Eulenspiegel, wo sie einen unverkennbaren Stil entwickelte. Genau, pointiert, bisweilen bissig und dennoch mit Empathie schrieb sie bald insbesondere über Filme, Schauspieler und Regisseure. Reinhold Andert und Matthias Biskupek haben aus dem Nachlass von Renate Holland-Moritz Anekdoten und Briefe ausgewählt, die sie im Laufe von Jahrzehnten von Freunden, Verehrern, Kritikern und echten Feinden bekommen hatte – ein Who’s Who des Films, des Showbiz und der Literatur der DDR, mit Namen wie Hermann Beyer, Helga Hahnemann, Erich Loest, Dieter Mann, Gisela May, Eva und Erwin Strittmatter, Franziska Troegner, Gerry Wolff, Marianne Wünscher und vielen anderen. Ursprünglich wollte Renate Holland-Moritz diese Auswahl selbst herausgeben, was ihr jedoch nicht mehr vergönnt war. So ist der Band auch eine Hommage an die am längsten aktiv gewesene Kinokritikerin der Welt.

19,90 €*
Argonautenschiff 27/2019

Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e.V.

Das 27. Argonautenschiff ist dem Thema „Anna Seghers und Bertolt Brecht im Kontext literarischer Debatten“ gewidmet. Beide Schriftsteller waren in der ersten Phase des Exils in die Expressionismus-Debatte involviert, die 1937 in der Zeitschrift Das Wort von Alfred Kurella ausgelöst worden war. Beide entschieden sich nach dem Exil letzten Endes für die DDR als neue Heimat. Gleichwohl waren sie von der Kampagne gegen westliche Dekadenz betroffen. Wie sich Anna Seghers und Bertolt Brecht in dieser und anderen Debatten positionierten, wird in unterschiedlichen Beiträgen des Jahrbuches dargelegt. 

25,00 €*
/ / Was ich lebte, was ich sah

Briefe und Theaterkritiken

Hermann Sinsheimer. Werke in drei Bänden, 3

Der dritte – und abschließende – Band der Werkausgabe von Schriften des 1883 in Freinsheim/Pfalz geborenen Hermann Sinsheimer enthält Briefe an Freunde, an Persönlichkeiten seiner Zeit und an seine ihm im Exil stark verbundene Frau Christobel – Briefe, die einen Blick in Sinsheimers private Beziehungen öffnen. Im Fokus des Bandes steht zudem Sinsheimers dreißigjährige theaterkritische Tätigkeit, die er als 22-jähriger Jurastudent begann, bei Siegfried Jacobsohns Schaubühne und dann beim Berliner Tageblatt fortsetzte. Erst das Berufsverbot für jüdische Redakteure im „Dritten Reich“ setzte dieser Tätigkeit ein Ende.Gefördert durch die Stiftungen Irene Bollag-Herzheimer und Rheinland-Pfalz für Kultur

25,00 €*
Bergengrueniana IV

Im Auftrag der Werner-Bergengruen-Gesellschaft herausgegeben von Eckhard Lange

Der aus dem Baltikum stammende Schriftsteller Werner Bergengruen (1892–1964) wurde nach 1933 zu einem der wichtigsten Exponenten der Inneren Emigration. Aus christlich-humanistischer Haltung lehnte er den Nationalsozialismus ab, hatte nach 1945 noch hohe Auflagen, geriet jedoch ab den 1960er-Jahren mehr und mehr aus dem Blick. In seiner vierten Ausgabe setzt das Periodikum der Werner Bergengruen-Gesellschaft die in dieser Vollständigkeit noch nicht veröffentlichten tagebuchartigen Aufzeichnungen Bergengruens mit Band 3 und Band 4 des Compendium Bergengruenianum fort. Noch nicht wieder veröffentlicht sind auch die Kuckucksgedanken von Werner Bergengruen – ein Feuilleton, das ausgerechnet in der Ausgabe der Wiener Neuesten Nachrichten vom 21. April 1938 inmitten von sich überschlagenden Glückwünschen zu Adolf Hitlers Geburtstag platziert wurde. Manfred Mossmann kommentiert dieses Kuriosum und beschäftigt sich auch mit der ersten Ankündigung von Bergengruens Großtyrann im Völkischen Beobachter. Die Briefe des jungen „Rittmeisters“ Bergengruen an seine spätere Frau Charlotte Hensel aus dem Ersten Weltkrieg und bei der Baltischen Landeswehr beleuchtet erstmals Eckhard Lange. Abgerundet wird der Band mit der Dokumentation der Verleihung des Werner-Bergengruen-Preises 2017 an Zsuzsanna Gahse mit der Laudatio von Nico Bleutge und der Dankrede der Preisträgerin.

25,00 €*
/ Wie wortreich ist die Sehnsucht

Liebesbriefe an Christa Winsloe 1912/13

Schriften der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft, 15

Mit einem Strom von Worten – und Gefühlen – überschüttete Rudolf Borchardt (1877–1945) die elf Jahre jüngere Bildhauerin und spätere Schriftstellerin Christa Winsloe (1888–1944), die er 1912 in München kennengelernt hatte und 1913 in Florenz wiedertraf. Es blieb eine einseitige Beziehung, wie auch die Überlieferung des Briefwechsels einseitig ist, denn nach zwei wechselseitigen Rückgabe-Aktionen sind nur die Briefe Borchardts von 1913 einigermaßen vollzählig erhalten. Als Dokument einer Amour fou stellen sie das Monument einer singulären Rhetorik dar, die nach Bedarf auf mehrere Fremdsprachen ausgreift, zugleich aber auch das Beispiel eines wertkonservativen Bekehrungsversuchs und ein anrührendes Zeugnis der Einsamkeit des dichterischen Ichs ist.

28,00 €*
Der Verdacht

Eine Kleist-Novelle

Herausgegeben vom Kleist-Museum, Frankfurt (Oder), Mit Nachworten von Astrid Köhler und Anette Handke und Radierungen von Moritz Götze

Klaus Schlesinger hat sich über mehrere Jahrzehnte immer wieder mit Heinrich von Kleist befasst, der für ihn – weit über die bloße literarische Auseinandersetzung hinaus – zu einer künstlerischen wie persönlichen Projektionsfigur wurde. Ausgangspunkt der bislang unveröffentlichten Novelle Der Verdacht ist der Selbstmord von Kleist und Henriette Vogel, doch wird das Geschehen bald vom ermittelnden Beamten Felgentreu dominiert. Diesem kommen Zweifel am Selbstmord, als die Behörden seine Ermittlungen zu behindern scheinen. Der Fortgang der Untersuchungen führt zu einem überraschenden Ergebnis. Angesichts der Bedeutung, die Kleist für Schlesinger hatte – davon zeugen Notizbuchaufzeichnungen, Bibliotheks- und Archivstudien, Ideenskizzen, Exposés, Prosatexte sowie ein Filmszenarium für die DEFA (das nie umgesetzt wurde) –, stellt die Schlesinger-Biografin Astrid Köhler in ihrem Nachwort die Frage, weshalb der Autor die Arbeit am Kleist-Stoff nie abgeschlossen hat. Anette Handke beleuchtet die historischen Fakten, die dem Kleist-Felgentreu-Thema zugrunde liegen. Und der Hallenser Künstler Moritz Götze hat sich von der Novelle zu Radierungen inspirieren lassen, die den Text kongenial illustrieren.

18,00 €*
/ Wandern und Plaudern mit Fontane

Literarische Begegnungen mit der Mark Brandenburg heute

Der 200. Geburtstag Fontanes ist Anlass, sich mit einem seiner vielfältigsten Werke zu beschäftigen, den Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Dreizehn Autorinnen und Autoren haben sich von seinen Plaudereien anregen lassen, einige der von ihm geschilderten Orte und Landschaften in neuen literarischen Texten zu erfassen. Es geht im fontaneschen Sinne darum, „ohne jegliche Prätension von Forschung, Gelehrsamkeit, historischem Apparat … die Schönheiten der Mark Brandenburg aufzuspüren“. Die Reflexion der Fontane-Texte steht dabei im Vordergrund – als Entgegnung oder Fortführung seiner Gedanken, als Einspruch oder spielerische Variation, doch immer mit dem Ziel, neue Begegnungen mit der Mark einzufangen und ihnen literarische Gestalt zu geben, um auf diese Weise neue Bilder zu schaffen. Denn, wie Fontane wusste, „nicht Namen, Zahlen, Überschriften, sondern immer Bilder und Geschichten“ sind es, die zum Wesen einer Region vordringen. Gabrielle Alioth, Tanja Dückers, Annett Gröschner, Sonka Hecker, Kerstin Hensel, Ursula Krechel, Sabine Peters, Utz Rachowski, Kathrin Schmidt, Torsten Schulz, Saša Stanišić, Florian Werner und Michael Wildenhain sind für diesen Band auf den Spuren Fontanes gewandert und zeigen, wie inspirierend seine Schilderungen noch heute sind. Ihre neuen, bisher unveröffentlichten Texte machen den Lesern Lust auf eigene Neuentdeckungen, Wiederbegegnungen und Auseinandersetzungen mit der Schönheit der Mark.

19,90 €*
/ / Schriftsteller in Exil und Innerer Emigration

Literarische Widerstandspotentiale und Wirkungschancen ihrer Werke

Schriften der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft, 6

Von 1933 bis 1945 lebten die deutschen Schriftsteller unter sehr verschiedenen Verhältnissen – ins Exil getrieben die einen, unter dem Druck der nationalsozialistischen Diktatur die anderen. Wie wirkten sich die unterschiedlichen Existenzbedingungen auf ihr literarisches Schaffen aus? Änderten sich die Poetologien, und schlug sich das in ihren Werken nieder? Oder blieben die Schriftsteller überwiegend bei ihren bis dahin bewährten künstlerischen Verfahren? Welche Widerstandspotentiale gegenüber Ideologie und Praxis des Nationalsozialismus lassen sich in ihren Werken erkennen? Und gibt es Zeugnisse dafür, dass dieses Potential zur Wirkung kam? Die Beiträge dieses Bandes haben das Ziel, die tradierte Trennung der Forschungsfelder „Exilliteratur“ und „Literatur der Inneren Emigration“ infrage zu stellen. Sie versuchen, beide Schriftstellergruppen vergleichend zu betrachten und auch zu fragen, welche Rolle deren Bücher im kulturellen Leben Nachkriegsdeutschlands spielten. Behandelt werden Aspekte aus dem Schaffen und politisch-kulturellen Wirken so unterschiedlich verorteter Autoren wie Günther Anders, Stefan Andres, Hermann Broch, Ferdinand Bruckner, Jochen Klepper, Ilse Langner, Thomas Mann, Friedrich Reck-Malleczewen, Joseph Roth, Josef Weinheber, Leo Weismantel, Ernst Wiechert, Johannes Wüsten, Herminia Zur Mühlen, Arnold Zweig und Stefan Zweig.

24,00 €*
Theodor Fontanes „Von Zwanzig bis Dreißig“

Zu Edition und Interpretation des autobiographischen Werkes

Der Band versammelt die Vorträge eines Seminartages, der von der Theodor Fontane Gesellschaft und der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Universität Göttingen veranstaltet wurde. Anlass war die kommentierte Neuedition von Fontanes 1898 erstmals erschienener Autobiografie Von Zwanzig bis Dreißig innerhalb der Großen Brandenburger Ausgabe. Der quellenfundierte Kommentar von Wolfgang Rasch hat zahlreiche neue Details zutage gefördert, die Fontanes Selbstaussagen relativieren und die erweiterte Spielräume für die Textanalyse ermöglichen. Die weiteren Beiträge erläutern das editionswissenschaftliche Konzept der Ausgabe und widmen sich dem Verhältnis zwischen Historizität und Poetizität sowie Fontanes autobiografischem Erzählverfahren. Sie werden ergänzt durch den Abdruck von wenig bekannten Gedichten Hermann Marons, den Fontane 1839 in Berlin kennengelernt hat und von dem er sehr beeindruckt war. Mit Beiträgen von Carmen Aus der Au, Markus Bernauer, Hubertus Fischer, Peter Goldammer, Matthias Grüne, Hartmut Hombrecher, Jana Kittelmann, Gabriele Radecke und Wolfgang Rasch.

25,00 €*
Argonautenschiff 26/2018

Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e. V.

1942 erschien in Mexiko ein Buch, das zum Meilenstein in der deutschsprachigen Literatur des Exils werden sollte. Mit dem Roman Das siebte Kreuz legte Anna Seghers ein Werk vor, das auf sinnbildhafte Weise die Brutalität des Faschismus zeigt. Das 26. Argonautenschiff ist ganz diesem Thema gewidmet. Neben Texten und Aufsätzen zu dem Roman geht es auch um Theater-Inszenierungen, die den Stoff erfolgreich auf die Bühne brachten. Nicht zuletzt stand der Roman im Mittelpunkt des Lesefestes Frankfurt liest ein Buch. All dies zeigt, dass der Roman bis in die heutige Zeit nichts von seiner Faszination verloren hat.

25,00 €*
/ / Un/Ordnungen denken

Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften

Herausgegeben von Anne Gräfe und Johannes Menzel

Der Band zu Ehren Reinhard Blänkners versammelt Beiträge von Zeit-, Denk-, Lehr- und Weggefährten des Frankfurter Kulturwissenschaftlers, in dessen Denken nicht zufällig der Begriff der Ordnung zentral ist, kann er doch als heuristisches Mittel verstanden werden, sozio-kulturelle Begriffe, Praktiken und Wissensordnungen unter ihren je historischen Bedingungen zu beobachten. In diesem Sinne liegt der Fokus auf der europäischen Geschichte im globalen Kontext, Wissenschaftsgeschichte der Historischen Kulturwissenschaft im Zeichen der Globalisierung, Theorie und historischer Analyse institutioneller Mechanismen politisch-sozialer Ordnungen, der Neuständischen Vergesellschaftung sowie der regionalen Kulturgeschichte Berlin-Brandenburgs um 1800. So finden sich Beiträge, die von geschichtstheoretischen Fragestellungen (Falko Schmieder, Anselm Haverkamp) über die Analyse konkreter historischer Wissensordnungen (Karl-Siegbert Rehberg, Christoph Asendorf, Joachim Fischer) bis hin zu Beiträgen zu historischen Praktiken an der Schwelle zur Moderne (Julia Schmidt-Funke, Gerhard Göhler) reichen.

48,00 €*
/ Rudolf Borchardt und Friedrich Nietzsche

Schreiben und Denken im Zeichen der Philologie

Schriften der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft, 14

Der Band untersucht das bis heute ungeklärte Verhältnis zwischen Friedrich Nietzsche (1844–1900) und Rudolf Borchardt (1877–1945) aus der Perspektive der Klassischen Philologie, der Germanistik, der Geschichtswissenschaft und der Philosophie. Das Schreiben und das Denken Nietzsches und Borchardts – so die leitende These – stehen im Zeichen der Philologie, eines Faches, das beide zeitversetzt an der Universität Bonn studiert haben. Die Philologie ist für den Philosophen wie für den Dichter die Voraussetzung eines Zugriffs auf Antike und Moderne, der sowohl redaktionell und textkritisch inspiriert ist als auch den ‚Text‘ der Antike produktiv anverwandelnd in die Moderne fortschreibt, ohne die Einsicht in ihre Fremdheit und Unzugänglichkeit aufzugeben. Mit Beiträgen von Jan Andres, Christian Benne, Dieter Burdorf, Isabella Ferron, Wolfgang Schuller, Peter Sprengel, Vivetta Vivarelli, Antje Wessels und Claus Zittel.

30,00 €*
/ Die Blaue Blume in der DDR

Bezüge zur Romantik zwischen politischer Kontrolle und ästhetischem Eigensinn

Seit Mitte der 1970er-Jahre schwand die Hoffnung auf kulturelle Freiräume in der DDR. Besonders beengt wurde die Lage nach der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann im Herbst 1976. In dieser Zeit besannen sich nicht nur Schriftstellerinnen und Schriftsteller auf Werke der freiheitsliebenden deutschen Romantiker, die die Regeln der Klassik sprengen wollten und zu Vorläufern der Moderne wurden. Es kam zu einem Aufbruch, einer „Renaissance der Romantik“. Mit dem Band, der die Ergebnisse eines Symposiums im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf abbildet, wird das Spannungsfeld zwischen ästhetischem Eigensinn und politischer Kontrolle ausgemessen, das für die Literatur und auch für die bildenden Künste in den letzten Jahrzehnten der DDR charakteristisch war. Mit Beiträgen von Maria Brosig, Wolfgang Bunzel, Birgit Dahlke, Friedrich Dieckmann, Annett Gröschner, Frank und Therese Hörnigk, Martin Jankowski, Ralf Klausnitzer, Christa Kozik, Monika Melchert, Ilse Nagelschmidt und Thomas Rosenlöcher.

25,00 €*
Argonautenschiff 25/2017

Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e.V.

Die 26. Jahrestagung der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e. V. im November 2016 war dem Motiv von Flucht und Exil im Werk von Anna Seghers gewidmet. Anna Seghers und ihre Familie waren selbst Flüchtlinge. Sie mussten vor allem aus politischen Gründen 1933 das nationalsozialistische Deutschland verlassen und fanden zunächst in Frankreich und später in Mexiko Zuflucht. Erst 1947 konnte Anna Seghers wieder nach Berlin zurückkehren. Schon vor ihrer eigenen Flucht hatte sie das Thema literarisch gestaltet. Mit den Romanen Das siebte Kreuz und Transit gelangen ihr dann in ihrer eigenen Exilzeit kongeniale literarische Gestaltungen des Themas, das sie ein Leben lang in ihrem Werk beschäftigte. Die Tagung ging der Frage nach, mit welchen ästhetisch-poetischen Mitteln die Autorin Flucht und Exil literarisch umgesetzt, wie sie das ‚gelebte Leben‘ in Literatur verwandelt hat.

25,00 €*
/ / Otto Julius Bierbaum

Akteur im Netzwerk der literarischen Moderne

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zählte Otto Julius Bierbaum (1865–1910) zu den zentralen Figuren des literarischen Feldes. Die Entwicklung der literarischen Moderne um 1900 ist wesentlich von seinem Wirken geprägt – auch wenn Bierbaums Name in literaturgeschichtlichen Darstellungen der letzten Jahrzehnte oftmals nur am Rande oder gar keine Erwähnung gefunden hat. Ohne sein vielfältiges Schaffen als Lyriker, Prosa- und Theaterautor, als Essayist und Übersetzer, als Herausgeber literarischer Zeitschriften wie der Insel und als Förderer junger Autoren wie Rainer Maria Rilke wäre die Kultur der Jahrhundertwende jedoch eine andere als diejenige, die wir heute kennen. Die Beiträge des Bandes beleuchten die zahlreichen Facetten seines Werks und zeigen Bierbaum als einen durchaus ambivalenten, aber nachhaltig prägenden Akteur im Netzwerk der literarischen Moderne, den es ins literarhistorische Bewusstsein zurückzuholen gilt. Mit Beiträgen u. a. von Wolfgang Bunzel, Gabriele von Glasenapp, Walter Hettche, Michael Pilz, Robert Seidel und Erich Unglaub.

25,00 €*
/ / Flucht, Exil und Migration in der Literatur

Syrische und deutsche Perspektiven

Flucht, Exil und Migration sind nicht nur wichtige Themen in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Für syrische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sie auch Teil der eigenen Lebenswirklichkeit. Diese beiden Aspekte miteinander zu verbinden ist das Ziel des Sammelbandes, in dem syrische und deutsche Germanistinnen und Germanisten in einen Dialog eintreten. Die Beiträge untersuchen Flucht, Exil und Migration sowohl unter literaturgeschichtlich vergleichender Perspektive als auch vor dem Hintergrund aktueller medialer und kultureller Fragestellungen. Fallstudien widmen sich den Themen Flucht und Exil etwa bei Hugo Ball, Erich Maria Remarque und Bertolt Brecht, aber auch in der palästinensischen Literatur und im Roman der Gegenwart. Der Band nimmt ein Problemfeld in den Blick, das im 21. Jahrhundert brisant ist wie nie zuvor und dringend nach Antworten, auch aus den Literatur- und Kulturwissenschaften, verlangt. Mit Beiträgen u. a. von Abdo Abboud, Eckehard Czucka, Irmela von der Lühe und Ulrike Stamm.

35,00 €*
/ "… und weiche Klänge quellen auf wie Rauch"

Gerhart Hauptmann und die Musik

Schriften des Gerhart-Hauptmann-Museums, 3

Zum 70. Todestag von Gerhart Hauptmann richteten im Juni 2016 die Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft e.V., Berlin und das Gerhart-Hauptmann-Museum Erkner ein Symposium aus, das sich dem Verhältnis des Literaturnobelpreisträgers zur Musik widmete. Der neue Band der Schriften des Gerhart-Hauptmann-Museums dokumentiert die Erträge der Tagung. Zu Wort kommen namhafte Musikwissenschaftler und Hauptmann-Kenner, die unter anderem dem Verhältnis von Gerhart Hauptmann und Richard Strauss nachgehen und die Beziehung des Schriftstellers zum Musikleben seiner Zeit in den Blick nehmen. Zudem werden die Verdienste des langjährigen Vorsitzenden der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft, Dr. Klaus Hildebrandt, um die Hauptmann-Forschung und die Zusammenarbeit der Hauptmann-Häuser in Deutschland und Polen gewürdigt.Mit Beiträgen von Hans-Joachim Hahn, Sigfrid Hoefert, Sonja Kühne, Frank Piontek, Enjott Schneider und Marc Schweißinger.

25,00 €*
Weltverwunderung

Nachdenken über Hauptwörter

Weltverwunderung, das ist der philosophische Zustand schlechthin – sagt Friedrich Dieckmann und wendet sich im Blick auf Hauptwörter unserer Sprache Fragen zu, die den Horizont der rechnenden Wissenschaften übersteigen. Weltverwunderung – der Titel beschreibt den Grundgestus von Dieckmanns Betrachtungen, die Freiheit und Heimat, das Gute und den Rausch, den Körper und das Lachen und viele andere Hauptwörter ins Visier nehmen und auf ihren Denkwegen Anhalt bei denen finden, die im Staunen und Ergründen vorangingen, wie Goethe, Kant, Hegel, Schiller, Schopenhauer, Nietzsche, Bloch oder Brecht. Entstanden ist ein philosophisches Brevier in meisterlicher, poetischer Sprache voller Aperçus und ästhetischer Reflexionen – eines, das Wege zu eigenem Nachdenken bereitet, indem es vorträgt, was andere zu sagen wussten.

18,00 €*
Luther im Spiegel

Von Lessing bis Thomas Mann

Der Spiegel, in dem Luther hier erscheint, sind eine Reihe großer deutscher Schriftsteller: Lessing, Goethe, Schiller, Hegel, Schopenhauer, Heine, Marx, Engels, Nietzsche, Thomas Mann. Friedrich Dieckmann lässt die Luther-Erwähnungen in ihren Werken Revue passieren. Ein wirkungsgeschichtliches Kaleidoskop ersteht, das viele Facetten des Lutherschen Wirkens – literarische, politische, philosophische und theologische – in Sicht bringt. Kritik und Beglaubigung, Erwiderung und Bekenntnis: Erwiderungen, wie sie Marx, Engels und Heine gegen Luthers Verhalten im Bauernkrieg vorbringen, werden auf den Prüfstand gestellt; Lessings Berufung auf Luther gegen den orthodoxen Hamburger Hauptpastor Goeze kommt ebenso zur Sprache wie Karl Marx’ Würdigung des Reformators als des „ersten deutschen Ökonomen“. Luther, der Schriftsteller und Sprachschöpfer, bedarf keiner Bekenntnisse. Und wenn Luther, der geschichtsmächtige Glaubenskämpfer, im Widerstreit der Perspektiven steht: Goethes Bekenntnis zu Luther, dem unerschrockenen Protestanten wider Gewissenszwang und hegemonialen Missbrauch, hat vom dreihundertsten zum fünfhundertsten Reformationsjubiläum nichts an Dringlichkeit verloren.

22,00 €*
/ Begegnung und Reflexion

Kunstkritik in der Weltbühne

Die Kunst der Klassischen Moderne bis zum Ende des 20. Jahrhunderts hatte in dem Kunsthistoriker Lothar Lang einen ihrer profiliertesten Kritiker. Insbesondere seine mitunter persönlich gefärbten Anschauungen zur bildenden Kunst, die von 1957 bis 1993 in der renommierten Weltbühne erschienen, gaben mitunter Anlass zu heftigen Diskussionen. Lang kam es besonders darauf an, die Arbeit der ostdeutschen Künstler seiner Generation zu fördern. Er wollte zudem seine Leser mit der europäischen Moderne vertraut machen und die „ältere Generation“, an welcher er seine Qualitätsmaßstäbe geschult hatte, vor dem Vergessen bewahren. In seinen letzten Lebensjahren hat Lothar Lang 75 seiner ihm am wichtigsten erscheinenden Weltbühnen-Beiträge zu einem Buch zusammengefasst, das jetzt von Elke Lang herausgegeben wird. Der weite Horizont, den die Beiträge abstecken, reicht von Klinger und Munch bis zu Altenbourg und Heisig.

20,00 €*
Argonautenschiff 24/2016

Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e.V.

Die Jahrestagung der Anna-Seghers-Gesellschaft 2016 widmete sich dem 80. Jahrestag des Beginns des Spanischen Bürgerkrieges – der auch Anna Seghers tief bewegt hat. Ein Jahr, nachdem sie am II. Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur in Madrid und Valencia teilgenommen hatte, schrieb sie 1938: „Heute ist es ein Jahr her, dass wir nach Spanien fuhren. So kurz ich dort war, das war etwas Entscheidendes.“ Die Beiträge des Argonautenschiffs nehmen sich der Frage an, welche Position Anna Seghers auf diesem Kongress vertreten und welche Spuren dieses „Entscheidende“ in ihrem Werk hinterlassen hat. Vergleichend wird der Blick darauf gelenkt, auf welche Weise sich Autoren wie Peter Weiss und Hans Magnus Enzensberger literarisch mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Schließlich geht es um die Formen der Erinnerung, um die Frage, welche Relevanz der Spanische Bürgerkrieg in heutigen literarischen und politischen Diskursen hat bzw. haben sollte.

24,00 €*
Bergengrueniana III

Im Auftrag der Werner-Bergengruen-Gesellschaft herausgegeben von Eckhard Lange

Der aus dem Baltikum stammende Schriftsteller Werner Bergengruen (1892–1964) wurde nach 1933 zu einem der wichtigsten Exponenten der „inneren Emigration“. Aus christlich-humanistischer Haltung lehnte er den Nationalsozialismus ab, hatte nach 1945 noch hohe Auflagen, geriet jedoch ab den 1960er-Jahren mehr und mehr aus dem Blick. Bergengrueniana III bringt, eingeführt von Maria Schütze-Bergengruen, eine weitere Folge des Compendium Bergengruenianum, dessen Edition für 2016/17 geplant ist, des Weiteren Erinnerungen an Werner Bergengruen von Albert von Schirnding, einen Beitrag von Otto Betz über Bergengruens Lyrik und eine Kleine Poetik von Günter Scholdt am Beispiel von Der erste Patrouillenritt. Peter Steinbach geht auf das Verhältnis von Bergengruen zu Reinhold Schneider ein. Ferner wird die Verleihung des Werner-Bergengruen-Preises an Felicitas Hoppe dokumentiert.

25,00 €*
Ernst Kreidolf

Ein Schweizer Maler und Dichter

Bibliotheca Fraengeriana, Bd. I

Der Kunsthistoriker Wilhelm Fraenger (1890– 1964) verfolgte nach Studium und Assistentenzeit in Heidelberg keine klassische Universitätskarriere und wurde dennoch für Generationen von Kulturwissenschaftlern prägend – nicht nur durch sein wissenschaftliches Werk, sondern auch mit seinem Engagement bei der Bildung von Gesprächskreisen und Freundesnetzwerken. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete er in Heidelberg „Die Gemeinschaft“, der unter anderen Carl Zuckmayer, Carlo Mierendorff und Theodor Haubach angehörten. 1927 wurde Fraenger Direktor der Mannheimer Schlossbibliothek, die er 1933, als „Kulturbolschewist“ gebrandmarkt, verlassen musste. Er überstand die NS-Zeit als Rundfunk-Mitarbeiter und mit Hilfe seines Freundes Heinrich George als künstlerischer Beirat am Berliner Schiller-Theater. Nach Kriegsende zunächst Bürgermeister in Päwesin bei Brandenburg und Leiter des Amtes für Volksbildung in Brandenburg an der Havel, folgte 1954 eine späte Anerkennung als Wissenschaftler: Fraenger wurde Stellvertretender Direktor am Institut für Volkskunde der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seine Monografien zu Hieronymus Bosch und Matthias Grünewald waren jahrzehntelang Standardwerke. Bereits als Student hatte sich Fraenger mit dem Schweizer Künstler Ernst Kreidolf (1863– 1956) befasst, dessen Bilderbücher Anfang des 20. Jahrhunderts neue, wegweisende Maßstäbe im Bereich des illustrierten Kinderbuches setzten. Dem Künstler widmete Fraenger 1917 seine erste eigenständige Buchpublikation; bis heute gilt seine Darstellung von Kreidolfs Märchenkunst als eine der subtilsten Analysen von dessen Werk. Die Neuausgabe des Bandes wird erweitert um einen Beitrag von Barbara Stark zur persönlichen Beziehung von Fraenger und Kreidolf; Christof Baier geht der Frage nach, weshalb sich Fraenger so intensiv mit Kreidolf beschäftigte.

16,99 €*
Aufzeichnung Stefan George betreffend

Schriften der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft

Rudolf Borchardt hat schon früh das Werk des symbolistischen Dichters Stefan Georges (1868-1932) rezipiert. Seine Kritik an George, den er als Konkurrenten wahrnahm, umspannte vier Jahrzehnte. Den Abschluss dieser Auseinandersetzung bildet Borchardts um 1936 entstandener brisanter Essay, der durch Ernst Osterkamp aus dem Nachlass veröffentlicht wurde.

15,00 €*
Bergengrueniana II

Im Auftrag der Werner-Bergengruen-Gesellschaft herausgegeben von Eckhard Lange

Die zweite Ausgabe der Bergengrueniana versammelt Beiträge zu Werner Bergengruens Biografie und Werk und die Dokumentation der Werner-Bergengruen-Preisverleihung an die Schriftsteller Peter Kurzeck (2011) und Kurt Drawert (2013). Ein zusammenfassendes Lebensbild aus der Perspektive des Sohnes übermittelt Alexander Bergengruen. Günter Scholdt schreibt über Bergengruens Beziehungen zu zeitgenössischen Schriftstellerkollegen und -kolleginnen. Bernhard Stalla geht auf die Zwanglose Gesellschaft in München ein, in der Bergengruen seit seinem Wegzug aus Berlin 1936 als aktives Mitglied aus seinen Werken las und Vorträge hielt. Mit einer Einführung seiner Tochter Maria Schütze-Bergengruen wird Bergengruen als Beobachter und Kommentator seiner Zeit auch im Vorabdruck von Auszügen seines bislang unpublizierten Tagebuches Compendium Bergengruenianum präsentiert. Er erweist sich dabei in der Nachfolge Lichtenbergs als glänzender Aphoristiker.

29,95 €*