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Stephan Hermlin

Entlang eines Dichters

Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag

Seitenzahl: 296

Format: 205 mm x 125 mm

ISBN: 978-3-96982-067-4

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Veranstaltungen

Samstag, 27. April 2024, 18:00 Uhr
Entlang eines Dichters
H.D. Schütt liest aus seinem biografischen Essay über Stephan Hermlin, musikalisch begleitet von Andrej Hermlin 

Ort: Scharwenka Kulturforum, Moorstraße 2, 15526 Bad Saarow

Eintritt: 19,00 € Kartenreservierung über 01520 5136475, über Reservix oder über die Homepage



Vergangene Veranstaltungen
1.11.2023 Max-Lingner-Haus, Berlin 
20.6.2023 THEATER OST, Berlin-Adlershof
17.5.2023 Salon FMP1, Berlin
9.5.2023 Anton-Saefkow-Bibliothek, Berlin
28.4.2023 Leipziger Buchmesse 2023
26.4.2023 PREMIERE Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin

„Die Regale der Buchhandlungen zucken bei Hermlin mit den Schultern, kühl, nüchtern: Nichts von ihm ist auf den Märkten gegenwärtig. Aber man stößt überall auf den Namen, wo deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts zur Rede steht. Biografien und Autobiografien, Briefbände und Tagebücher aus der DDR: Er ist über Jahrzehnte hin Bezugsperson. Viele Essaybände und Zeitgeschichtswerke über ostdeutsche Literatur kommen ohne ihn nicht aus.“

Stephan Hermlin (1915–1997) war einer der bedeutendsten Schriftsteller der DDR. Als Jugendlicher hätte er wohl auch Klosterschüler werden können, wurde aber Jungkommunist. Er hätte als Dichter früh zu Ernst Jünger finden können, den er zeitlebens für einen Großen hielt, aber er fand zu Thälmanns Partei. Der Gedanke der Selbstverbesserung wich dem besseren Gedanken: die Welt zu ändern. 
Hans-Dieter Schütt wendet sich in seinem biografischen Essay einem Charakter zu, dessen Leben auf bewegende Weise den Aufschwung wie das Scheitern eines politischen Systems widerspiegelt. Hermlin – Lyriker, Erzähler und Übersetzer – lebte einen Widerspruch: zwischen geistigem Adel und der Bereitschaft zu soldatischer Fügung. Ein linker Aristokrat, der sich mit Selbststilisierung schützte – und angreifbar machte. Der Schriftsteller, der 1976 die folgenreiche Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns initiierte, bewahrte Form, wo die politischen Vergröberungen zunahmen. Als er 1978 auf dem Schriftstellerkongress betonte, ein „spätbürgerlicher Schriftsteller“ zu sein, war dies der rhetorische Höhepunkt einer stetig gewachsenen inneren Entfernung von der eigenen Truppe. Hermlin: ein großer Dichter, von seiner Zeit so erhoben wie versehrt, im einfühlsamen, fragenden Porträt. 

Pressestimmen

Dieses Buch zu lesen, macht glücklich, demütig – und zögerlich. Was für ein Genuss ist allein schon die Sprache, wie sie allein nur Hans-Dieter Schütt gehört.
Irmtraud Gutschke, literatursalon.online

Insgesamt überzeugt dieser biographische Essay nicht nur durch eine differenzierte Aufarbeitung eines interessanten und bedeutsamen Schriftstellerlebens gegen ideologische Unbeugsamkeit und Zensur, sondern auch durch seine elegante Sprache, seine Zurückhaltung im dennoch klaren Urteil und seine kluge Auswahl von zeitgenössischen Stimmen, die maßgeblich zur Veranschaulichung beitragen.
Gerold Meischen, Lesart

Hans-Dieter Schütt hat keine klassische Biografie geschrieben, sondern er legt – gespeist von den eigenen bitteren Erfahrungen als gehorsamer Gefolgsmann eines autoritären Systems – das Psychogramm eines Künstler und engagierten Gesellschaftspolitikers vor.
Wilhelm von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Schütt sieht in Hermlin den verwandten Geist: ein aufrichtiges Beginnen in einem immer mehr als falsch erkannten Kontext, den er aber weder zerbrechen kann noch will. So wenden sich die Brüche ins Innere, dort gärt die zauberische (auch zauderische) Wortküche, einer Wunderkammer gleich.
Gunnar Decker, nd Literatur

  • Ulrich Kaufmann: "Stilist von Rang", in: Palmbaum. Literarisches Journals aus Thüringen, Heft 2/2023
  • Gerold Meischen: "'Linientreuer Dissident' zwischen allen Stühlen. Hans-Dieter Schütts Annäherung an den DDR-Literaten Stephan Hermlin", in: Lesart, 3/2023
  • Monika Melchert: "Entlang eines Dichters", in: Zeitschrift zur Geschichte der Arbeiterbewegung, 3/2023
  • anna_seghers_leser: "Die Zeit der Wunder schwand. Die Jahre sind vertan", auf: Instagram, 3. September 2023
  • Wilhelm von Sternburg: "Über den DDR-Schriftsteller Stephan Hermlin – Ein Stolperstein in sozialistisch ausgeschilderter Landschaft", in: Frankfurter Rundschau, 2. September 2023
  • Irmtraud Gutschke: "Geheimnisse bleiben. „Entlang eines Dichters“: Hans-Dieter Schütt gelang eine packende Erzählung über Stephan Hermlin", auf: literatursalon.online, 24. August 2023
  • Christiane Laubisch: "Stephan Hermlin - entlang eines Dichters", in: ekz.bibliotheksservice, 1. August 2023
  • Karsten Krampitz: "Bittere Brunnen im Abendlicht", in: nd Die Woche, 29./30. Juli 2023
  • Manfred Orlick: "Ein einfühlsames und fragendes Porträt", auf: Amazon.de/buecher.de, 20. Juni 2023
  • Michael Opitz: "Biographisches Anschmiegen", in: Deutschlandfunk, Bücher des Monats Mai, 31. Mai 2023
  • Wolfgang Brauer: "Gefährte des Ikarus", in: Das Blättchen, 22. Mai 2023
  • Gunnar Decker: "Die Scherben funkeln. Hans-Dieter Schütts großer Stephan-Hermlin-Essay Entlang eines Dichters", in: nd Literatur, Beilage zur Buchmesse, 26. April 2023

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Stephan Hermlin in Berlin-Niederschönhausen

(1947–1997)

Frankfurter Buntbücher 66

Stephan Hermlin, 1915 in Chemnitz als Rudolf Leder geboren und 1997 verstorben, war einer der bedeutendsten und zugleich widersprüchlichsten Schriftsteller in der DDR. Kritisch bezugnehmend auf die durch Karl Corino 1996 entfachte Legenden-Debatte, skizziert Klaus Völker zunächst Lebensstationen Hermlins bis in die Nachkriegszeit, bevor er sich ausführlicher dessen Leben, Schreiben und Wirken in Ost-Berlin widmet. Völker lernte Hermlin 1959 kennen und war oft Gast in dessen Haus in Niederschönhausen. Aus Erinnerungen, Korrespondenzen, Gesprächen mit Mitgliedern der Familie sowie Texten von und über Hermlin entsteht ein Porträt, das Widersprüche nicht glättet und Dichtung und Wahrheit nicht als Gegensätze betrachtet.

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