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Leiner, Jakob
Jakob Leiner, 1992 geboren, lebt und arbeitet als Arzt und Schriftsteller in Freiburg i. Br. Er war Jungstudent an der Hochschule für Musik Karlsruhe sowie langjähriges Mitglied im Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz und im Bundesjugendorchester (Horn und Klavier), bevor er Humanmedizin mit universitären Stationen in Saarbrücken, Valencia, Basel und Freiburg studierte. Seit 2016 zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften, Anthologien sowie in Buchform. Zuletzt erschienen die Lyrikbände klein.odien.woche. (2021) und GEWETTER (2022). Jakob Leiner ist in der Anthologie Jahrbuch der Lyrik 2022 vertreten und stand auf der Longlist 2021 des Gustav-A.-Bähr-Förderpreises für Junge Literatur sowie 2023 auf der Shortlist zum Anna-Haag-Preis und auf der Longlist zum Thaddäus-Troll-Preis.


Neu
Ah, ein Herz, verstehe

Gedichte von Heilenden und Kranken aus 500 Jahren

Dichterärzte und Arztversteher – Patienteninnenklagen und Hoffnungsschimmer – Krankheitsfälle und Rezepte – Lehrreiches und Spottgedichte – Lyrische Medizin.Hilfreiche Utensilien ärztlicher Bemühungen waren über Jahrtausende stets: das Wort, die Pflanze, das Messer. Und doch bleibt das Heilen bekanntlich eine Kunst. In dieser von Jakob Leiner herausgegebenen Anthologie an der Schnittstelle von Lyrik und Medizin eröffnet sich ein Kaleidoskop seelisch-körperlichen Befindens: 101 Dichtende aus fünf Jahrhunderten, vom Beginn der Neuzeit bis zur Gegenwart.Lehrgedichte und Rezepte bilden weiter, während Gläubige Heilung in christlicher Lehre suchen. Es wird barock lamentiert, romantisch verklärt und anatomisch beobachtet. Die Aufklärung rückt vieles zurecht und vergisst so manches; natürlich hält die Moderne Einzug, mit ihr die große Abstraktion, die schrecklichen Kriege, das heilsam Eklektische. Und natürlich soll zu jeder Zeit der Humor als gesundheitsförderliche Ressource aufblitzen. Gleich zu Beginn sticht das Schiff der Narren in See; im Jahr 1527 wird Paracelsus mittels lyrischer Schmähschrift »geroasted«; weiter hinten kommt ein kettenrauchender Lungenfacharzt zu Wort.So stehen die hier zusammengestellten Texte für die Kunst des Heilens und Erkrankens in all ihren psychosomatischen Facetten. Ob als Bestandsaufname oder Seelenspiegel – durch Rezeption wird Lyrik selbst zur Medizin. Denn die (eigene) Sprache trägt sich selbst. Sie kann ein Kurort sein.

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Gewetter

Gedichte

GEWETTER steht auf der Shortlist zum Anna-Haag-Preis 2023GEWETTER steht auf der Longlist zum Thaddäus-Troll-Preis 2023 Jakob Leiners neuer Gedichtband wirft sich der Natur an den Hals, mal bedürftig, mal ungestüm. Es ist eine Hommage an das langsame Reisen und Begreifen, quer durch die Jahreszeiten, kreuz und quer durch Deutschland und Europa – der Versuch einer veränderbaren Weltwahrnehmung, indem an ein zyklisches Zeitempfinden erinnert wird. Kairos und Chronos. Was bleibt? Kann sich das anthropozentrische Spiegelbild (Wer findet das Schönste im ganzen Land?) überhaupt noch mit echter Schönheit anfreunden? Welche Chronik des Vermeidenswerten zeichnet sich ab? Warum schleicht sich andauernd ein hinterhältiges Ich in die Zeilen? Wer braucht hier wen? Maul halten und staunen – wenn es so einfach wäre.07.12.Zugspitzmassiv, Ostalpen12–14 Uhr schneeferner im ewigen Eis kann das nicht sein auch ein Wettersteingebirge schwitzt unten weiße Pisten grüne Wiesen Kanonenschüsse jubilieren. früher aß ich häufig Flocken zu Erfrischung und Fun nun habe ich Angst am Mikroplastik zu verrecken in 30 Jahren wohlgemerkt wenn sich die Kanzerogenität bestätigt haben wird deshalb kommt kein Kristall mehr auf den Tisch da ich ihm nicht ansehen kann ob er nicht etwas schmuggelt was über dem Meer kondensierte atmosphärisch reiste aber einmal das o in Coca (oder Cola) formte. …Die Buchinformation zum Download

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