Gerhart Hauptmann / Rohlfs, Stefan
Die Insel der Großen Mutter oder Das Wunder von Île des Dames
Eine Geschichte aus dem utopischen Archipelagus, mit Aquarellen von Charlotte E. Pauly
Erkneraner Ausgabe, Bd. 2
Ausstattung: Hardcover
Seitenzahl: 360 Seiten
Illustrationen: 25 Abbildungen
Format: 205 mm x 125 mm
ISBN:
978-3-947215-91-1
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Mit einem Nachwort von Stefan Rohlfs Ähnlich wie in dem Roman Atlantis von 1912 stellt Gerhart Hauptmann in seinem 1924 erschienenen Insel-Roman eine in sich geschlossene Gesellschaft dar, die dazu verurteilt ist, über einen gewissen Zeitraum vom übrigen Weltgeschehen abgeschottet zu existieren. Nach einem Schiffsunglück, bei dem alle Männer untergegangen sind, landen die geretteten Frauen und Kinder auf einer unbewohnten Südseeinsel. Die Frauen müssen ihr Leben organisieren und bauen ein Gemeinwesen mit Verwaltung und einem Regelwerk für das Zusammenleben auf. Als einige der Frauen schwanger werden, wird eine Religion der unbefleckten Empfängnis etabliert. Die Schwangerschaften werden fortan der Gottheit Mukalinda zugeschrieben. So postulieren die Frauen eine männerlose Gesellschaft, getragen von einer mutterrechtlich bestimmten Kultur. Alle männlichen Neugeborenen werden auf einen entlegenen Platz der Insel verbannt … Gerhart Hauptmann karikierte mit diesem Roman die aus seiner Sicht übertriebene Frauenemanzipation. 1916 begonnen, setzte er den Schlachten des Weltkrieges das Bild der lebenserhaltenden mütterlichen Kraft entgegen. Dem Untergang folgt die Erschaffung einer neuen Kultur. Insofern greift der auf den ersten Blick utopische Romanstoff durchaus Fragen der Zeit auf.
Der zweite Band der Erkneraner Ausgabe von Gerhart Hauptmanns Werken enthält erstmals den Aquarell-Zyklus, den die Künstlerin Charlotte E. Pauly (1886–1981), vom Roman inspiriert, geschaffen hat.
Pressestimmen
Klaus Hammer, Literaturkritik.de: "Nicht Darstellung, sondern Ausdeutung ist Prinzip der die Bände begleitenden Illustrationen, nicht liebevolles Ausmalen einzelner Vorgänge, sondern Verdichtung zahlreicher szenischer Elemente der Literatur zum Sinnbild. Die Künstler lassen ihren Empfindungen und Visionen freien Lauf, wobei Kubin eine lineare Sprache bevorzugt, während sie bei Pauly tonig und reich an luminaristischen Werten ist."***
- Manfred Orlick: "Hauptmann aus Erkner", in: Das Blättchen, 24. Jg, Nr. 2, 18. Januar 2021
- Klaus Hammer: "Literatur und Illustration im Zusammenhang", in: Literaturkritik.de, 12. Januar 2021
- Marion Dammaschke: "Die Insel der Großen Mutter - oder: Ganz ohne Männer geht es nicht", in: Märkischer Sonntag, 26./27. Dezember 2021
- Marion Dammaschke: "Hauptmann-Werkausgabe kommt aus Pankow. Ein Verlagsporträt", in: Märkischer Markt, 7./8. Oktober 2020